Blog / Im Internet sind wir alle Draufgänger

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Wir verhalten uns unvorsichtig und oft grob fahrlässig im digitalen Raum. Wir stimmen Verträgen zu, ohne sie gelesen zu haben, verteilen personenbezogene Daten von uns und anderen weltweit an Unternehmen und wir schicken sensible Daten per E-Mail ungeschützt an Freunde und Geschäftspartner. Anscheinend haben wir kein Gefühl dafür, welche Konsequenzen unsere Handlungen in der digitalen Welt haben.

Es stellt sich die Frage: Wie können wir das Ausmaß an unvorsichtigem Verhalten im Internet reduzieren? Können wir unsere Instinkte, die uns im sonstigen Leben zu Vorsicht und Besonnenheit leiten, auch im digitalen Raum aktivieren? Können wir so etwas wie eine digitale Intuition entwickeln?

Ursachen für das Fehlen von Instinkten und Intuition im digitalen Raum

Im analogen Leben ist das natürliche Verhalten von Menschen, Unbekanntem zunächst mit Vorsicht entgegenzutreten und sich zu vergewissern, dass keine Gefahr davon ausgeht. Im digitalen Raum scheint sich dieses instinktive Verhalten – eine Vorbereitung auf fight or flight – nicht einzustellen. Es folgt eine Sammlung von Hypothesen, die auf ihre Wirkung hin untersucht werden sollten:

In Anknüpfung an den letzten Punkt stellt sich auch die Frage, ob die junge Generation – die Digital Natives – besser oder weniger gut für die Verführungen und Gefahren der digitalen Welt gerüstet sind als andere Nutzer. Es lassen sich hier zwei gegensätzliche Hypothesen formulieren:

Zielbild und Wege zum Ziel

Um Instinkte in den digitalen Raum zu übertragen, eine digitale Intuition zu entwickeln oder auch um eine persönliche Heuristik, die eine Verhaltensänderung bewirkt, auszubilden, müssen die Zusammenhänge und Konsequenzen des Handelns im Internet für Nutzer greifbar und begreifbar gemacht werden. Dafür kommen unterschiedliche Ansatzpunkte infrage:

Es ist zu hoffen, dass diese und weitere Maßnahmen zu einem zunehmend bewussten und angemessenen Handeln im digitalen Raum führen und es nicht zuerst zu einer Datenschutz-Apokalypse – wie auch immer geartet – kommen muss, um entsprechende Veränderungen im Verhalten zu bewirken. Letztendlich müssen informationelle Selbstbestimmung, Privatsphärenschutz und Datensicherheit als sexy empfunden werden.

Packen wir’s an!